Das Zuhause der Marder – The home of the martens

W 06SEP13_G_KopieDie Geschichte vom kooperativen Marder hat eine Fortsetzung gefunden. Inzwischen haben wir herausgefunden, dass der Marder in einer nahegelegenen Drainage wohnt, und zwar zu zweit. Dort am Eingangsrohr konnten wir die Marder an das Licht eines Autoscheinwerfers gewöhnen. Erst bei Dunkelheit verlassen sie ihr Zuhause. Da Marder sehr schnell sind, ist es schwierig, sie mit der Kamera einzufangen. Der Trick: ein paar Rosinen vor der Haustüre verstreuen. Die Marder mögen sie ganz gern und halten sich damit auf!

This is the follow-up of the cooperative marten story: In the meantime we found out that the marten lives in a drainage system together with another one. At the entrance tube we succeeded to habituate the martens to car headlights. Only at full darkness the martens leave their home. As marten run fast, it is difficult to catch them with the camera. The trick is to spread some raisins in front of their entrance. The martens like them and hold up their run.

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Vorübergehend kooperativ – Transiently cooperative

Manchmal zeigen scheue oder versteckt lebende Wildtiere ein ungewöhnliches Verhalten. Sie haben gelernt, zwischen gefährlichen und ungefährlichen Situationen zu unterschieden. Dieser Steinmarder liess sich mit Eiern bestechen und toleriert jetzt die Anwesenheit des Menschen, wenn man im Auto sitzt. Vor zwei Tagen hatte er irgendwie besonders Hunger, denn er tauchte schon kurz vor halb Neun Uhr auf, um sich sein tägliches Ei zu holen. So gelang es mir, den Marder aus nächster Nähe zu filmen. Er wusste genau, dass ich im Auto sitze, aber er zeigte sich vorübergehend kooperativ.

Sometimes, shy or reclusive wild animals show abnormal behavior. They learned to distinguish between dangerous and not dangerous situations. By offering eggs this stone marten could be trained to tolerate the presence of humans when sitting in a car. Two days ago, the marten must have been very hungry as it showed up at half past eight in the evening already to catch the daily egg. This way I succeeded to film the marten from a short distance. Despite knowing that I am sitting in the car the marten displayed transiently a cooperative behavior!

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Spuren im Schnee – Tracks in the Snow

Im Pulverschnee ist es gar nicht so einfach, die Spuren der Tiere zu lesen, denn es fehlen die typischen Pfoten- oder Hufabdrücke. Es bedarf einer gehörigen Portion Erfahrung, die Tierspuren richtig zu interpretieren. Hier ein paar Beispiele.

Reading of animal tracks in powder snow is difficult because the typical paw prints or hoof prints are absent. It requires quite a lot of experience to interpret the animal tracks correctly. Here are a few examples.

Steinmarder
Steinmarder – Stone Marten

Hermelin
Hermelin – Stoat

Wildschwein
Wildschwein – Wild Boar

Fuchs
Rotfuchs – Red Fox

Dachs
Dachs – Badger

Die unglaubliche Geschichte von meiner Mutter und dem Marder – The unbelievable story of my mother and the marten

Oma Marder

Das ist eine meiner Lieblingsgeschichten, deren Anfang unglaublich lange zurück liegt. Ich war noch jung, hatte gerade mit dem Fotografieren angefangen, und hatte mir fest in den Kopf gesetzt einen Steinmarder zu fotografieren. Weil aber Marder nachtaktiv und sehr scheu sind, arbeitete ich mit einer an Ort und Stelle fest installierten Kamera, kombiniert mit einem selbstgebastelten Blitz. Ich lockte den Marder mit Hühnereinern, seiner Lieblingsspeise, an den Ort, wo ich die Kamera installiert hatte. Meistens war es jedoch meine Mutter, die jeden Tag ein Ei in den Wald brachte und an die Stelle legte, wo wir den Marder anköderten. Auf diese Weise gelang es mir tatsächlich, einige Bilder von einem Steinmarder zu schiessen. Das war im Sommer 1982. So weit so gut, diese Geschichte wäre nichts Besonderes, wenn sie nicht eine Fortsetzung hätte: Meine Mutter hat nämlich, nachdem ich von zuhause ausgezogen war, den Marder weitergefüttert und zwar bis zum heutigen Tag! Mehr als 30 Jahren lang! Unglaublich! Wieso hat sie das gemacht? Hatte sie gehofft, dass ich irgendwann zurückkommen würde um den Marder nochmals zu fotografieren? Nein, sie brachte es einfach nicht übers Herz den Marder zu enttäuschen, wenn er angesprungen kommt um sein tägliches Ei zu holen. Ursprünglich dachte sie, diese Geschichte würde von selbst aufhören, spätestens wenn der Marder stirbt. Aber die Geschichte endete nie. Es müssen Generationen von Steinmardern gewesen sein, die jeden Tag ein Ei bekommen haben. Hochgerechnet mehr als 10‘000 Eier! Und sie machte es sehr gewissenhaft: Wenn sie es nicht selbst erledigen konnte (z.B. aus gesundheitlichen Gründen oder wegen zu hohem Schnee), delegierte sie diesen Job an meine Schwester, die in der Nähe wohnt. In den nächsten Tagen wird meine Mutter 80 Jahre alt! Dieser Eintrag ist meiner Mutter gewidmet, der treuesten Seele und grössten Tierfreundin die ich kenne! Danke Mama!

This one is one of my favorite stories starting in the very early days of my photographer’s career. I was young and obsessed with the idea of taking pictures of a stone marten. Because of its nocturnal activity and shyness, I worked with a locally installed camera combined with a self-made flash. The marten had to be lured by chicken eggs, its favorite food. Mostly, it was my mother who brought the egg to the point in the forest where we accustomed the marten to getting fed every day. This way I really succeeded in taking pictures of the marten. This was in the summer of 1982. So far so good, there would be nothing special with this story without following extension: after I had left home to live my own life, my mother continued feeding the marten until today! For more than 30 years! Unbelievable! Why did she so? Did she expect that I would return for taking pictures, some day? No, she just did not have the heart to disappoint the marten when it comes looking for its daily egg. Originally, she thought the story would come to an end once the marten dies. But the story ended never. There must have been generations of stone marten getting an egg every day. Overall more than 10’000 eggs! And she took it seriously: When she was unable to do it by herself (e.g. due to illness or high snow), she delegated this job to my sister who lives nearby. These days my mother is getting 80 years old! This post is dedicated to her, the most faithful soul and the greatest animal lover I have ever known! Thank you, mom!

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